Interview mit Patrik Geisselhardt zu den Tätigkeiten der OdA
Geschäftsführer Patrik Geisselhardt erzählt im Interview, wofür die OdA steht und wo Kantone und Abfallanlagen in der Pflicht sind.
Patrik, was macht die OdA Abfall & Rohstoffe (A&R) und wieso lohnt sich ein Besuch auf der Webseite?
Die Oda A&R koordiniert die vielfältigen Kurse der Branche und sorgt auch für die Qualitäts-Sicherung der Kurse. Weiter ist der Austausch mit den Kantonen wichtig (mittels Steuerungs-Komitee), damit die Umsetzung schweizweit möglichst einheitlich ist.
Kursinteressierte aber auch die Mitarbeitenden bei den Kantonen können sich auf der Webseite über das aktuelle Kursangebot interessieren und dabei die Stufe sowie die Abfallanlage selektionieren.
Es liegt in der Zuständigkeit der Kantone, zu überprüfen, ob die Mitarbeitenden von Abfallanlagen die gesetzlichen Anforderungen gemäss VVEA erfüllen. Was erwartest du in diesem Zusammenhang von den Kantonen?
Ich erwarte eine pragmatische Umsetzung und vor allem eine Bereitschaft, die Umsetzung möglichst schweizweit zu harmonisieren, damit die Anlagenbetreibenden überall die gleichen Rahmenbedingungen haben. Zudem wäre es optimal, wenn die Kantone die Weiterbildungsangebote der Branche kennen und die Abfallanlagenbetreibenden entsprechend beraten können oder direkt an die OdA verweisen.
Was erwartest du persönlich von den Betreibern der Abfallanlagen?
Aus- und Weiterbildungen sollten nicht in erster Linie als Kostenfaktor betrachtet werden, sondern vielmehr als gezielte Investitionen in die Zukunft. Denn gut ausgebildete und befähigte Mitarbeitende tragen wesentlich dazu bei, die Qualität von Gütern und Dienstleistungen nachhaltig zu verbessern.
Was gibt es Neues bei der OdA?
Aktuell erarbeiten wir ein Konzept zur Optimierung der Lernkontrollen in unseren Kursen, mit dem Ziel, die Qualität und Nachhaltigkeit des vermittelten Wissens zu verbessern – ohne dabei die Zugänglichkeit oder Benutzerfreundlichkeit der Kurse einzuschränken. Zudem ist geplant, vermehrt Refresher-Kurse anzubieten, da auch fachliches Wissen einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt und regelmässige Auffrischung notwendig ist, um den aktuellen Stand der Technik sicherzustellen.
Möchtest du abschliessend noch etwas zur Branche sagen?
Die Abfallbranche hatte lange mit dem Image des «Lumpensammlers» zu kämpfen. Heute präsentiert sich jedoch ein ganz anderes Bild: Immer mehr Betriebe entwickeln sich zu modernen Hightech-Unternehmen, die hochwertige Sekundärrohstoffe herstellen und damit einen zentralen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Solche Betriebe sind auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen – ein vielfältiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen stärkt nicht nur die Kompetenz in der Branche, sondern steigert auch ihre Attraktivität als Arbeitgeberin. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein wertvoller und nicht zu unterschätzender Beitrag.